Tradition: Briebelfest zieht bereits seit Jahrzehnten zahlreiche Gäste an / Scharfe Currysoße und Hackbraten nach Geheimrezept

Besucher strömen zum MGV

Von unserer Mitarbeiterin Jutta Fellbaum

2016 Briebelfest

Leckeres Essen und gute Laune: Den kleinen wie großen Besuchern gefällt es beim Briebelfest vor dem Vereinsheim des MGV.

© Fell

Bürstadt. Im kommenden Jahr feiert der Männergesangverein 1902 (MGV) zum 50. Mal sein Briebelfest. In den Anfangsjahren feierten die Sänger mit ihren Gästen noch unter den Bäumen der Streuobstwiese im Rathauspark. Dort wurde kräftig gesungen, gefuttert und gezecht, seit elf Jahren nun schon findet das Traditionsfest vor dem Vereinsheim der Sängerfamilie in der Waldgartenstraße statt. Inzwischen steht im Briebelpark ja auch die Bewegung auf der neuen "alla-hopp!"-Anlage im Mittelpunkt.

"Das waren früher schöne Zeiten", schwärmte ein altgedientes Mitglied. "Wir haben dort sogar Mirabellen gepflückt und daraus Schnaps gebrannt", erinnerte sich MGV-Theaterregisseur Karl-Heinz Hartmann lachend an lustige Zeiten und - nicht ganz legale - Aktionen, um die Vereinskasse aufzubessern. Doch die hochprozentigen "Beschleuniger" waren oft nötig. Denn schon damals dichteten die Sänger: "Macht der MGV sein Briebelfest, freuen sich die Bauern, denn da regnet's fest." Doch in diesem Jahr lachte die Sonne über dem Fest.

"Obwohl, beim Aufbau hat es schon ein paar Tropfen geregnet", erzählte Seppl Keilmann. Er war einer der 60 Helfer um Vereinschef Klaus Ohl, die sich um das Wohl der Gäste kümmerten. Darunter fanden sich auch viele Mitglieder des Volkschors. Arbeit gab es genug, denn die Besucher kamen in Scharen. Neben befreundeten Mitgliedern anderer Gesangvereine erschienen viele Stammgäste aus der Umgebung.

Die Gäste wurden von kulinarischen Genüssen angelockt, darunter ein leckerer Hackbraten nach dem Geheimrezept von Alfred Massoth. Auch der Rollbraten lockte als sonntägliches Mittagessen in die Waldgartenstraße. Zudem hatte Sänger Roland Weinz eine scharfe Currysoße für die Bratwurst angerührt, die erst im Nachgang ihre ganze hitzige Kraft entfaltete.

Wein verdrängt Bier

Gut organisiert brachte die Küchencrew um Alfred und Hans Massoth im Sekundentakt die Spezialitäten an die Frau oder den Mann. Unter ihnen waren auch Bürgermeisterin Bärbel Schader und Erster Stadtrat Walter Wiedemann. Die Rathauschefin, eigentlich bereits im Urlaub, nahm gleich noch etwas für den zu Hause gebliebenen Sohn mit.

"Das Trinkverhalten hat sich total verändert im Laufe der Jahre", berichteten Hartmann und Keilmann. Früher löschten die Gäste vor allem mit Bier ihren Durst. "Wir haben so 60 Fässer verkauft", erzählten die Ehrenamtlichen. Der Trend gehe heute eher zu Wein und Wasser, stellten sie fest. Der Renner des Fests ist und bleibt aber die "Briebelschorle". Sie gilt als spritzig und gut gegen den Durst und erfreut sie sich daher großer Beliebtheit.

Gemütliche Biergartenatmosphäre schufen auch die leuchtenden Sonnenblumen auf allen Tischen sowie die leise Hintergrundmusik. So blieb mancher Gast länger als geplant sitzen. Darunter war auch Metzgermeister Klaus Kipfstuhl, der als MGV-Fleischlieferant extra seinen Urlaub für das Briebelfest unterbrochen hatte.

© Südhessen Morgen, Montag, 08.08.2016