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Chronik des Vereins 1902
- 1908 Im Vorfrühling des Jahres 1902 fanden sich im damaligen Gasthaus „Zum deutschen Haus“ einige sangesfreudige Männer zusammen und beschlossen, einen Gesangverein zu gründen. Man einigte sich auf den Namen Männergesangverein Bürstadt. Als Sinn und Zweck der Vereinigung sahen die Statuten die Pflege des deutschen Liedes und der Geselligkeit vor. In
der Gründungsversammlung am 13.04.1902 waren es 50 Männer, die in der Pflege
des deutschen Liedes ihr Ideal sahen. Mit der Wahl von Johannes Gündling zum 1.
Vorsitzenden, hatte der Verein gleich einen Mann, der 43 Jahre lang das Amt des
Präsidenten bekleidete.
Die musikalische Leitung übernahm zu Beginn Martin Schöpp, danach der Lehrer Lorenz Maixner. Eine vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Dirigenten war die Grundlage für das ständige Anwachsen der Mitgliederzahl und für die Leistungsfähigkeit des Vereins. Die
Opferbereitschaft der Mitglieder ermöglichte die Anschaffung einer
Vereinsfahne, die im Rahmen eines Festes zur Fahnenweihe am 11.05. –
12.05.1907, feierlich geweiht wurde.
1909
- 1911 Wegen
der wachsenden Sängerzahl musste im Jahre 1909 ein Wechsel im Vereinslokal
vorgenommen werden. Der Chor übte von Mai 1909 bis November 1910 im Gasthaus
Zur Sonne (Valentin Noll) und siedelte dann, in das in der Zwischenzeit
von dem Mitglied Philipp Molitor erstellte Sälchen am Marktplatz um, wo er bis
zum Jahre 1965 verbleiben konnte.
1912
- 1919 Auf Veranlassung des Männergesangvereins fanden im Jahre 1912 Verhandlungen zwischen einer größeren Anzahl von Gesangvereinen des Riedes und der Bergstraße statt, die zur Gründung des „Ried-Sängerbundes“ führten. Das erste Bundesfest fand vom 29.06. - 01.07.1912 in Bürstadt statt. Bis zu seiner Auflösung im Jahre 1934 war der damalige Vorsitzende Johannes Gündling stellvertretender Vorsitzender dieses Riedsängerbundes. Im Jahre 1914 wurden die Gesangsproben eingestellt. Bei
Kriegsende hatte der Verein den Verlust von 19 Mitgliedern (davon 11 aktive Sänger)
zu beklagen. Erst 1919 konnten die Gesangsübungen wieder aufgenommen werden. 1920
- 1940 Im Spätjahr 1920 übergab der Chorleiter Rektor Lorenz Maixner sein Dirigentenamt an den Lehrer Karl Englert. Mit ihm konnte in den Jahren von 1922 bis 1926 bei Wertungssingen Erfolge gefeierte werden. Vom 18.06. - 20.06.1927 feierte der Männergesangverein sein 25 jähriges Vereinsjubiläum, an dem sich 15 Vereine beteiligten. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein bereits 200 Mitglieder, davon 102 aktive Sänger. Im gleichen Jahr legte der Dirigent Karl Englert sein Amt nieder. Musikdirektor Heinz Rühl aus Worms wurde sein Nachfolger. Es folgten als Dirigenten von 1932 bis 1934 Dr. Karl Riehl aus Mannheim und anschließend Chorleiter Forth, der das Amt bis 1937 inne hatte. Von 1937 bis 1940 war Hans Eggstein aus Mannheim Dirigent. Nach
Ausbruch des 2. Weltkrieges musste dann 1940 wegen vieler Einberufungen von Sängern
zum Kriegsdienst der Gesangsbetrieb erneut eingestellt werden.
Im Frühjahr 1946 erfolgte der Neuanfang des Vereins. Von April – Juli wurden zunächst die Chorproben von Herrn Best sowie von August – Dezember von Herrn Mergenthaler geleitet. Ab Januar 1947 wurde der Chorleiter Emil Hartmann verpflichtet. Jakob Kühn wurde zum neuen 1. Vorsitzenden des MGV gewählt. Über 17 Jahre leitete er die Geschicke des Vereins. In
der Generalversammlung vom 18.01.1963 wurde er einstimmig zum Ehrenvorsitzenden
ernannt. Vom
01.06. – 03.06.1952 beging der MGV 1902 sein 50 jähriges Jubiläumsfest,
verbunden mit einem Gesangswettbewerb, in einem Festzelt auf dem Beethovenplatz.
Zu dieser Zeit betrug die Zahl der Mitglieder 283, davon 99 aktive Sänger. Im
Jahre 1953 wurde Emil Hartmann von seiner Verpflichtung als musikalischer Leiter
des Chores entbunden und zum Ehrendirigenten ernannt. Für eine Übergangszeit
war Albert Klosa aus Groß-Sachsen Dirigent. Von 1954 bis August 1962 hieß der
Chorleiter Gerhard Lehmann.
1962
- 1965 Vom 02.06 - 04.06.1962 wurde das Fest des 60jährigen Bestehens wieder in einem Festzelt auf dem Beethovenplatz gefeiert. Mit den Feierlichkeiten verbunden war ein Punktwertungs- und Prädikatssingen, an dem sich 18 Vereine beteiligten. Beim
60jährigen Bestehen zählte der Verein 315 Mitglieder, davon 80 aktive Sänger. Am 18.01.1963 wurde Karl Gündling zum neuen 1.Vorsitzenden gewählt. 12 Jahre lenkte Karl Gündling die Geschicke des Männergesangvereins. Ein
Jahr vorher verpflichtete der Verein erneut Herrn Albert Klosa als musikalischen
Leiter des Männerchores. Die folgenden Jahre blühte der Chor unter dem Können
und der Begeisterungsfähigkeit von Albert Klosa zu einer besonderen Leistungsfähigkeit
auf. Die Teilnahmen an den Wettstreiten 1963 in Zeiskam und
Biebesheim und 1965 in Unter-Schönmattenwag (Tagesbestleistung) und Einhausen wurden mit den 1.Plätzen in der II. Klasse mit
Erfolg abgeschlossen. Weiterhin erwähnenswert aus diesem Zeitabschnitt ist der Gastbesuch des GV Eintracht Öflingen/Baden, am 22.08.64. Der
Gegenbesuch fand vom 17. – 19.06.1966 statt und war mit einer Sängerfahrt in
die Schweiz verbunden. Im
Oktober 1965 erfolgte ein Wechsel des Vereinslokals. Die Gesangsproben wurden
nun im Lokal „Zu den drei Hasen“ abgehalten. Am
10.06.1965 erfolgte der Beitritt zum Hessischen Sängerbund.
1966
– 1971 Am 01.03.1967 wurden vom Hessischen Rundfunk Aufnahmen des Chores gemacht und in der Sendung "Chorgesang" ausgestrahlt. Im gleichen Jahr trennte man sich von Albert Klosa und verpflichtete zum 1.Oktober Herrn Musikdirektor Valentin Seib aus Lampertheim. Mit dem Engagement von Valentin Seib stieg erneut die Qualität
des Vereins und als Folge daraus auch die Anzahl der aktiven Sänger. Ende des
Jahres belief sich die Sängerzahl auf 81 Mann. Eine
Sängerfahrt vom 14. - 17.06.1968 nach Peiting/Obb. konnte mit einem
Rundfunksingen beim Bayerischen Rundfunk verbunden werden. Am
13. und 14.07.1968 wurde erstmals ein Sommernachtsfest auf dem Briebel durchgeführt.
Das Fest wurde Dank seines großen Zuspruchs eine feste Institution im Bürstädter
Terminkalender. Bei
einem Punktwertungssingen am 29.08.69 in Weinheim errang der Chor bei starker
Konkurrenz in der 1. Klasse den 2.Klassenpreis und den Höchsten Ehrenpreis. In der Zeit vom 17. - 21.06.70 besuchte der Männergesangverein das damals zweigeteilte Berlin. Die Fahrt fand im Rahmen des bestehenden Freundschafts- und Partnerschaftsabkommens zwischen dem Kreis Bergstraße und dem Berliner Bezirk Kreuzberg statt. Im
Jahre 1972 besuchte man unter großer Beteiligung die französische
Weltmetropole Paris. In der Generalversammlung am 28.02.1971 hat sich der Verein eine neue Satzung gegeben und beschlossen, die Eintragung in das Vereinsregister zu beantragen. Diese Eintragung ist dann im Jahre 1972 unter der genauen Bezeichnung „Männergesangverein 1902 e.V. Bürstadt“ vorgenommen worden.
1971-
1988
Besonders erwähnenswert die Erfolge mit 1.Plätzen in Nieder-Saulheim (I.
Klasse), Saulheim (II. Klasse) und Nieder-Liebersbach (III. Klasse). Am 02.03.1975 übernahm Karl Kühn das Amt des Vorsitzenden. Karl Gündling schied aus Altersgründen als 1. Vorsitzender aus. In derselben Versammlung wurde Karl Gündling
zum Ehrenvorsitzenden des MGV ernannt. Im Oktober 1976 folgte der Umzug ins neue
Vereinslokal „Zur Frischen Quelle“. Ein Jahr später, vom 04. - 07.06.1977, beging der Männergesangverein sein 75jähriges Vereinsjubiläum. Das Jubiläum wurde mit einem Punktwertungssingen gefeiert. Die hohe Beteiligung von 47 Vereinen mit über
2500 Sängerinnen und Sängern, war eine Bestätigung für das bisher gezeigtes
Engagement zur Pflege des deutschen Liedgutes. Die chorleiterischen Fähigkeiten von Valentin Seib und die Begeisterung der Sänger für das Singen in der Gemeinschaft wurde in den folgenden Jahren durch eine Anzahl von Erfolgen bestätigt. Stellvertretend einige Ergebnisse aus diesem Zeitraum: 1978 - 1.Klassenpreise – in Zeiskam und Heppenheim. 1979 – 1. und 2. Klassenpreise – in Darmstadt-Eberstadt (Tagesbestleistung) und St. Leon. 1982 – 1.Klassenpreis in Worms-Hochheim. 1984
– 1985 - 1. Klassenpreis in Friedrichstal. 1987
- 1.Klassenpreis für den aufgegebenen Chor in Reilingen. Den
80. und den 85. Geburtstag feierte der Männergesangverein im Kreise der
Vereinsfamilie. Höhepunkt waren in beiden Jahren die „großen bunten
Abende“, die durch bekannte Künstler aus Funk und Fernsehen unvergesslich
bleiben. 1987
begann der Verein mit dem Bau eines Vereinsheimes.
1989
– 2002 Am 20.10.1989 verstarb unerwartet der amtierende 1.Vorsitzende Herr Karl Kühn. Er hatte den Verein über 15 Jahre erfolgreich geführt. Seine Verdienste um den Verein und besonders beim Bau des Vereinsheimes werden unvergessen bleiben. In dieser Zeit führte Heinz Ohl bis zur Generalversammlung 1990
kommissarisch den Verein. Er wurde bei der folgenden Generalversammlung zum neuen
1.Vorsitzenden gewählt. Im
Mai 1991 erfolgt die Einweihung des eigenen Sängerheims in der Waldgartenstraße
in Bürstadt, dass vollständig in Eigenleistung errichtet wurde. Im
Juli 1991 wurde Musikdirektor Alfons Burkhardt neuer musikalischer Leiter des Männergesangvereines.
An dieser Stelle geht ein besonderer Dank an Herrn Musikdirektor Valentin Seib,
der den Verein 24 Jahre leitete. Viele der oben angeführten Erfolge stehen als
Beispiel für das hervorragende Zusammenspiel zwischen Valentin Seib und dem
Chor. Zwischen 1991 und 1992 wurden unter Alfons Burkhardt Klassenpreise in Lampertheim-Hüttenfeld und Langenbrücken erzielt. Vom 10. -11.10.1992 wurde das 90jährige Bestehen des Vereins mit einem großen Volksliederwertungssingen gefeiert. Nahezu 50
gemeldete Vereine zeugten vom hohen Zuspruch der Veranstaltung. Seit
November 1992 heißt der Chorleiter Helmut Vorschütz aus Heppenheim. Unter
seinen chorleiterischen Fähigkeiten besuchte der Verein bis heute 16
Volksliederwertungssingen. Seit
1996 wurden unter seiner Leitung 1.Klassenpreise in Abenheim, Lorsch, Bürstadt
und Neudorf erzielt. In
der Generalversammlung im März 1995 wurde Klaus Ohl als neuer Vorsitzender des
MGV 1902 e.V. gewählt. In der
Tradition seiner Vorgänger leitet er nun die Geschicke
des Vereins.
Im Mai 1998 wurde der Kinderchor gegründet. Musikalisch wird der Chor von Frau Gabi Kühn betreut. Begeisterungsfähigkeit seitens der Chorleiterin ließ den Chor auf 30 Mädchen und Jungen anwachsen. Mit
Auftritten außer- und innerhalb des Vereines erfreut sich der Chor wachsender
Beliebtheit nicht nur in Bürstadt. Im Jahr des 100jährigen Bestehens des Vereines beträgt die Chorstärke 47 Sänger.
Die Zahl der Mitglieder beläuft sich Jahre 2002 auf 403 Personen. Der
Männergesangverein 1902 e.V. Bürstadt hofft, dass der Verein auch
weiterhin einen wichtigen Beitrag
zur Förderung des Chorgesangs und der Pflege des deutschen
Liedgutes leistet. |